Bei unserem letzten Aufenthalt in Saint Raphael an der Côte d'Azur haben wir abends eines der coolsten Lokale dort entdeckt: MUGS flagrant délit de gourmandise. Das Lokal ist soviel mehr als eine Eisdiele oder Teestube. Es gibt dort frisch zubereitete Paninis, leckeren Kuchen und eine Atmosphäre die einfach unvergleichlich ist. Urlaubsfeeling pur.
Dort hatten wir unter anderem ein leckeres Stück Zitronen-Meringue Tarte das meinem Sohn so sehr geschmeckt hat, dass er sich statt einer großen, dekorierten Fondant Torte für seinen 17. Geburtstag diese leckere Tarte von mir gewünscht hatte.
Ich hatte damals die Bilder auf meiner Facebook Seite veröffentlicht und versprochen das Rezept auf dem Blog einzustellen. Dieses Versprechen löse ich heute für alle die, die noch auf der Suche nach einem speziellen Dessert für Sylvester sind, ein.
Das tolle an diesem Rezept ist, man kann bis auf die Meringue alles 1-2 Tage vorher vorbereiten und am Tag des Geschehens die Tarte zügig fertigmachen.
Für die Tarte braucht eine Springform mit einem Durchmesser von 24cm (bei 26cm wird die Tarte etwas niedriger). Wer keine Zeit oder keine Lust hat einen Mürbteigboden herzustellen, kann stattdessen auch einen aus zermahlenen Keksen und Butter herstellen, wie zum Beispiel den, den ich für die Salty Caramel Oreotart mit Chocolate Ganache verwendet habe. Als Alternative zu den Oreos könnt ihr wie ich damals auch Löffelbiskuits verwenden (ca. 300g Löffelbiskuits und 60g geschmolzene Butter).
Nehmt euch Zeit alle Zutaten, die Vorbereitungs-Tipps und das Rezept genau durchzulesen, das lohnt sich immer.
Vorbereitung:
- Alle Zutaten für die Lemoncurd und die Meringue sollten Raumtemperatur haben
- Die Zutaten für den Mürbteig (zumindest die Butter) sollten gekühlt sein
- Backofen auf 180°Grad Ober-Unterhitze vorheizen
- Boden einer 24er Springform mit Backpapier auskleiden, Rand etwa 2cm hoch mit Butter einfetten (nicht den ganzen Rand, da die Meringue nicht mit Fett in Kontakt kommen sollte).
- Für die Lemoncurd: Statt Zitronen kann man auch Limetten- oder Orangensaft verwenden, es sollte jedoch unbedingt frisch gepresster Saft sein. Nichts konserviertes aus Flaschen, denn das funktioniert leider nicht.
- Die Curd wird über einem Wasserbad gekocht.
- Wenn die Curd nicht sofort weiterverarbeitet wird, benötigt ihr 2-3 Einmachgläser zum Einfüllen.
Mürbteigboden:
- 100g kalte Butter (Butter!)
- 50g Puderzucker
- 1 TL Vanilla Aroma
- 1 Prise Salz
- 150g Mehl
Alle Zutaten zügig mit den Fingern oder mit Hilfe einer Küchenmaschine zu einem mürben Teig verkneten.
Den Teig auf dem Boden der Springform verteilen und dabei einen Rand von ca. 1,5cm bis 2cm Höhe formen.
Den Teig mehrmals mit einer Gabel einstechen und mit Frischhaltefolie abgedeckt im Kühlschrank mindestens für 1 Stunde kaltstellen (geht auch über Nacht, dann den Backofen aber nicht zu früh vorheizen ;-) ).
Nach dem Kühlen den Mürbteigboden bei 180° Grad ca. 15 Minuten oder bis er goldfarben ist backen und nach dem Backen vollständig auskühlen lassen, dann vorsichtig die Ränder vom Rand lösen aber noch nicht aus der Form nehmen.
Lemoncurd:
- 150ml frisch gepresster Zitronensaft, Limettensaft oder Orangensaft (auf den Fotos habe ich Curd aus 100ml Zitronensaft und 50ml Orangensaft verwendet)
- 1-2 EL geriebene Zitronenschale, Limettenschale oder Orangenschale
- 115g Butter (Butter!) in Würfeln
- 200g - 230g Zucker (bei Orangensaft evtl. etwas weniger Zucker nehmen, als bei Zitronen oder Limetten)
- 2 Eier, Größe L
Einen Topf mit Wasser zum Kochen bringen.
Die Eier in einer Schüssel verquirlen und zunächst beiseite stellen.
Die restlichen Zutaten in einen zweiten Topf geben und unter Rühren über dem Wasserbad solange erhitzen bis die Butter geschmolzen ist.
Jetzt die Temperatur runterschalten, das Wasser sollte nicht mehr kochen.
Die verquirlten Eier zur Creme geben und mit einem Schneebesen verrühren bis sich eine homogene Mischung ergibt.
Dann mit einem Holzlöffel solange rühren bis die Masse eindickt und am Löffel hängen bleibt. Der Vorgang dauert etwa 20 Minuten.
Den Topf vom Herd nehmen und die Curd Eßlöffelweise auf dem Mürbteigboden verteilen.
Wer die Curd nicht sofort weiterverwenden will, kann diese in heiß ausgespülte Einmachgläser umfüllen und dann warten bis die Creme vollständig erkaltet ist und sie dann im Kühlschrank aufbewahren.
Gekühlt und ungeöffnet ist die Curd ca. 1-2 Wochen haltbar. Bei mir hält sie aber nie solange... meistens sind die Gläser noch am selben Abend leer geschleckt, hihi...
Meringue:
- 3 Eiweiß, Größe L
- 100g Zucker
- 1 TL Zitronensaft
In einer fettfreien Schüssel das Eiweiß mit dem Zitronensaft auf höchster Stufe schaumig schlagen.
Den Zucker Esslöffelweise zugeben und solange weiter schlagen bis die Meringue Masse glänzt und sich weiche Spitzen formen.
Die Meringue in einen fettfreien Spritzbeutel mit Sterntülle füllen und kreisförmig kleine Rosetten auf die Curd-Schicht der Tarte spritzen.
Jetzt die Tarte erneut für ca. 10-15 Minuten in den vorgeheizten Ofen bei Oberhitze (!) um die Meringuespitzen goldbraun werden zu lassen.
Wer einen Crème Brulée Brenner hat kann die Spitzen auch damit gratinieren.